Jeder Flüchtling ist ein Mensch!


Das Projekt besteht aus 5 Installationen

 


Das Boot

Wir alle kennen Szenen wie diese aus den Nachrichten. Flüchtlinge vieler Nationen, eng zusammen sitzend auf einem Schlauchboot. Die 9 halb-lebensgroßen, hyperrealistisch gestalteten Figuren ermöglichen in dieser Installation dem Betrachter einen individuellen Interpretationsfreiraum.

 

Was im ersten Moment vielleicht etwas suspekt wirkt, hat einen vielschichtigen Hintergrund, denn mit im Boot sitzt auch eine Figur von Angela Merkel. Sie steht für die Flüchtlingspolitik und den damit verbundenen Zusammenhalt in der Flüchtlingskrise. „Wir sind alle Menschen, ...wir sitzen alle im selben Boot.“

 

Jede einzelne Figur im Boot, ob Mann oder Frau, Baby oder Kind verkörpert ein Schicksal, bzw. eine Geschichte, die je nach eigenem persönlichen und politischen Standpunkt aufgegriffen und gedeutet werden kann. Die Kleinkind-ähnliche Körpergröße von etwa 90cm ist ein bewusst gewählter Maßstab, der im Betrachter eine Art Schützlings-Impuls hervorrufen soll und ihn somit dazu verleitet, geflüchtete Menschen mit offenen Armen in unserem Land zu begrüßen.

So wurden die Figuren hergestellt


Ein Selfie mit dem Papst

Dass sich unser derzeitiger Papst Franziskus für Menschen in Not einsetzt und ihnen auf Augenhöhe begegnet, ist überall bekannt. Lobenswert ist vor Allem seine Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Religionen und Weltanschauungen.

 

Dieser Aspekt wird in unserer Ausstellung aufgegriffen und anhand zweier lebensechten Figuren von Papst Franziskus und einer jungen Frau mit Kopftuch, dargestellt.

 

Die Frau mit Kopftuch hält eine Kamera in ihrer Hand. Der Besucher in der Ausstellung hat nun die Möglichkeit, sich neben sie zu stellen und durch die Betätigung eines externen Fernauslösers ein Selfie von sich zusammen mit den beiden Figuren zu machen. Das geschossene Foto wird dann direkt ausgedruckt und kann vom Besucher mitgenommen werden.

 

Die Installation soll verdeutlichen, dass Menschen unterschiedlichster Religionen miteinander auskommen können, da die junge Frau, die das Kopftuch trägt, genau so ein Mensch ist, wie Du und ich.

 


Der Mann auf dem Feldbett

Wir sehen einen Mann aus einem arabischen Herkunftsland auf einem Feldbett. Er versucht sich ein wenig auszuruhen, wirkt dabei aber sichtlich angespannt und erschöpf. Ein Bild, das wir so in vielen Notunterkünften und Erstaufnahmelagern zu Gesicht bekommen. In den vergangenen Jahren wurden etliche Zeltstädte, Container, Turnhallen und andere teils leerstehende Gebäude zum Zuhause vieler geflüchteten Menschen. Privatsphäre? - Fehlanzeige. Dinge wie ein eigenes Bett, das wir als ein absolutes Grundbedürfnis sehen, rücken für viele Flüchtlinge in zunächst unerreichbare Ferne. Für uns kaum vorstellbar. Die lebensecht gearbeitete Figur im Maßstab 1:2 ermöglicht dem Betrachter sich einer solchen Erstaufnahmelager-Situation anzunähern, nachzuempfinden, sich in die Lage dieses Mannes, der das Schicksal vieler tausend Menschen verkörpert, hineinzuversetzen. Was für eine Vielzahl der Deutschen Bürger, die nicht allzu oft in Kontakt mit Flüchtlingen stehen, meist verborgen bleibt, wird hier auf Augenhöhe anschaulich dargestellt.


Das Paar auf der Flucht

Wir treffen auf eine kleine Familie, die gerade von einer Anhörung kommt. Der Man hält einen positiven Bescheid in der Hand, ein kleiner Lichtblick auf dieser langen, kräftezehrenden Reise.

 

Die lebensgroßen, sehr naturalistisch gearbeiteten Figuren lassen den Betrachter staunen und ermöglichen ihm, in direkte Kommunikation mit den Charakteren und ihrer Geschichte zu treten.

 

Fotos: Hawe Vits


Fremdenfeindlichkeit

Leider brachte die angestiegene Zahl der Zuflucht-suchenden Menschen in Deutschland neben Mitgefühl auch Fremdenfeindlichkeit und Rassismus hervor. So kam es im Jahr 2016 zu 3500 Angriffen auf Flüchtlinge und deren Unterkünfte. In der Ausstellung verrät uns die Zeitung eines alten Mannes, in der er liest, die traurigen Statistiken.

Fotos: Beatrice Mack